Warum machen wir eigentlich Kunst?
Die meisten Künstler können von ihrer Kunst nicht leben. Der Volksmund spricht noch immer von der brotlosen Kunst und dem Nachwuchs wird geraten etwas Solides zu erlernen. Die ausgestellten Werke werden zumeist in Sekunden bewertet und mit teilweise zerstörender Kritik oder undefiniertem Lob überschüttet. „Schön, sehr schön und was machen Sie beruflich?“
Warum machen wir also Kunst?
Die Antwort darauf ist eigentlich einfach. Weil wir müssen!
Wer sich als Künstler definiert, kennt den Schaffensdrang, den Wunsch, die individuelle Wahrnehmung, die inneren Bilder, ins Reale zu bringen. Künstler folgen ihrer Bestimmung und setzen ihre Vorstellungen um und produzieren mit ihrer Leidenschaft Kunst, die zum Nachdenken, Besinnen oder auch Träumen einlädt. Kunst ist ein Prozess, vom Impuls über die Planung und Skizze hin zum fertigen Werk. In diesem Zeitraum erfährt der Künstler Höhen und Tiefen, gehen einen Schritt vor und wieder einen zurück, doch der Weg lohnt sich. Auf Vernissagen dann die Reaktion der Besucher zu beobachten, zu sehen, dass die eigene Idee andere Kunstliebhaber erreicht und berührt, ist eine schöne Bestätigung seiner Arbeit und durchaus eine adäquate Antwort auf die oben gestellte Frage.
Der Mensch ist ein produktives Wesen und möchte am Ende etwas hinterlassen, Spuren eines gelebten Lebens und wer kann das heute noch.
Lebe den Impuls, mache dich frei, folge deinem Bauchgefühl und mache mal wieder was mit den eigenen Händen. Das Leben ist viel zu kurz um zu Warten.
Otto-Heinrich Schniers
(Teilauszug der Kolumne von Laas Koehler, Konzeptkünstler, Trier)